Wichtige Kundeninformation - Neues Erdgas für die Region
Ab 2024 fließt durch unsere Leitungen ein neues Erdgas: Wir stellen von L-Gas auf H-Gas um. Die gute Nachricht: Für Sie als Erdgaskunde ändert sich im Prinzip nichts. Natürlich werden wir Sie rechtzeitig vor der Umstellung noch einmal umfassend informieren. Als Kunde müssen Sie also nicht selbst aktiv werden – die Stadtwerke Radevormwald GmbH kommt persönlich auf Sie zu. Einige grundsätzliche Fragen zur Umstellung von L- auf H-Gas möchten wir Ihnen aber schon heute beantworten.
Was genau sind L- und H-Gas und worin liegen die Unterschiede?
In Deutschland wird beim Erdgas zwischen zwei Gasqualitäten unterschieden: L-Gas (low caloric gas) und H-Gas (high caloric gas). Das L-Gas, mit welchem wir den überwiegenden Teil unserer Erdgaskunden in der Region versorgen, hat einen etwas niedrigeren Methan- und somit auch Energiegehalt als das H-Gas. Das L-Gas wird vornehmlich in den Niederlanden und Deutschland gefördert. Das H-Gas dagegen wird vor allem aus Norwegen und Russland importiert.
Warum ist eine Umstellung von L-Gas auf H-Gas nötig?
Wie beschrieben, kommt das L-Gas vor allem aus deutschen und niederländischen Gasfeldern. Die Förderung in diesen Gebieten geht allerdings kontinuierlich zurück und wird im Jahr 2030 auslaufen. Um die L-Gasrückgänge auszugleichen und die Versorgungssicherheit jederzeit zu gewährleisten, stellen wir – genau wie alle anderen betroffenen Gasnetzbetreiber in Deutschland – auf H-Gas um.
Inwiefern betrifft mich die Umstellung?
Bei der Erdgasumstellung – in Fachkreisen „Marktraumumstellung“ genannt – werden in Deutschland bis 2030 flächendeckend mehr als fünf Millionen Gasgeräte auf H-Gas umgestellt. Damit das neue Erdgas auch in Ihr Haus fließen kann, müssen zunächst Ihre Heizungsanlagen und andere Geräte, die Erdgas nutzen, überprüft werden (z.B. Gasherde, Warm- und Heißwasserbereiter). Falls erforderlich, wird anschließend das Gerät an das H-Gas mit seinem höheren Energiegehalt angepasst. Konkret bedeutet das in den meisten Fällen: Die Gasdüse wird ausgetauscht und der Brenner neu eingestellt.
Unabhängig von Ihrem Gaslieferanten ist die Stadtwerke Radevormwald GmbH als Ihr Gasnetzbetreiber für diese Geräteanpassung zuständig. Dafür sind mindestens zwei Vor-Ort-Termine in jedem Haushalt oder Unternehmen erforderlich: Einer zur Erfassung aller vorhandenen Gasverbrauchsgeräte sowie ein zweiter zum Umstellen der Gasgeräte.
Interessant für alle Erdgasauto-Fahrer: Ihr Fahrzeug muss nicht angepasst werden. Die Motoren stellen sich automatisch auf die jeweilige Gasqualität ein.
Wer bezahlt die nötigen Geräteanpassungen?
Die Kosten für die Umstellung und Anpassung übernimmt der jeweilige Netzbetreiber, in Radevormwald also die Stadtwerke Radevormwald GmbH. Geräte, die bei der Umstellung älter als 30 Jahre sind, sind vom Umbau ausgeschlossen. Der Anschlussnehmer trägt die Kosten für die Ersatzbeschaffung. Der Paragraph 19a des Energiewirtschaftsgesetzes legt außerdem fest, dass die Kosten dieser Marktraumumstellung auf alle Gasversorgungsnetze im entsprechenden Marktgebiet umgelegt werden, sowohl auf H- als auch auf L-Gaskunden. Die Umlage fließt dann in die Netzentgelte ein.
Steigen durch die Umstellung auf H-Gas meine Heizkosten?
Für die Abrechnung wird immer der Energiegehalt des Gases zugrunde gelegt. Berechnet wird, wie viele Kilowattstunden (kWh) Energie mit einem Kubikmeter Erdgas erzeugt werden können. Da H-Gas einen höheren Energiegehalt als L-Gas hat, ist es deshalb etwas teurer. Im Gegenzug benötigen Sie aber weniger H-Gas, um die gleiche Menge Energie zu erzeugen. (L-Gas: 1 m³ Erdgas = 9,80 kWh Energiegehalt, H-Gas: 1 m³ Erdgas = 11,0 kWh Energiegehalt).
Muss ich mir wegen der Umstellung eine neue Heizung anschaffen?
Nein. In Deutschland zugelassene Erdgasheizungen und andere Erdgasgeräte lassen sich nahezu immer problemlos anpassen. Es ändert sich für Sie im Betrieb nichts: Qualität und Leistung bleiben wie gewohnt erhalten. Sollten sich jedoch Probleme ergeben, werden wir gemeinsam eine Lösung finden.